Montag, 25. September in Helsinki

22:48 Uhr (finnische Zeit) Meine letzten vierundzwanzig Stunden in Finnland sind bereits angebrochen. In gut 18 Stunden verlässt die Fähre den Hafen von Helsinki und bringt uns nach Stockholm. Irgendwann in der Nacht werde ich, hoffentlich schlafend, die finnische Grenze nach Schweden überqueren.

Den heutigen Tag haben wir vorallem mit Spazieren verbracht. Wir sind die ganze Stadt abgelaufen, jede Strasse mindestens einmal. Wir haben gut gegessen und die Bibliothek Oodi besucht.

Da wir noch in Finnland sind und hier die Saunakultur, wie du mittlerweile weisst, sehr gross ist, haben wir uns auf den Weg gemacht zur öffentlichen Sauna mit dem Namen „Löyly“. Ein ganz spezieller Ort, der mir von mehreren Einheimischen empfohlen wurde. Wir haben zuerst ein Aperööli getrunken, etwas gegessen und danach einen Eintritt für zwei Stunden Sauna gebucht. Die Atmosphäre hatte etwas magisches. Zwei normale Saunas, eine elektrische Sauna und eine Rauchsauna standen zur Verfügung. Nach der Hitze wartete das kalte Meer. Genauso wie es mir die Finn*innen erklärt haben, funktionieren öffentliche Saunas hier ganz anders als in der Schweiz. Es darf (oder soll sogar) gesprochen werden, es herrscht keine unnatürliche Stille. Da die Sauna gemischt war, trugen alle Badeanzüge und es wurde nicht geglotzt. In der Sauna sind alle gleichwertig und werden nicht gewertet. In den Räumen zwischen den Saunas brannten Feuer in Cheminées, es wurde geplaudert und Lonkero getrunken. Die ehrliche Art der Finn*innen war auch hier zu spüren. Nach drei Saunagängen und zwei kurzen Tauchgängen im Meer, sind wir zurück zum Hotel spaziert.

Morgen werden wir uns wohl ein wenig vom Stadtzentrum entfernen und uns in einem der vielen Pärken am Meer aufhalten. Vielleicht fahren wir auch raus auf Suomenlinna. Mau luege.

Da liege ich nun, meine letzte Nacht in Finnland vor mir. Meine (vorerst) letzte finnische Sauna hinter mir. Komisches Gefühl. Die Trauer macht sich immer wie breiter. Morgen um 17:00 Uhr darf sie dann raus.