Was ist nachhaltiges Reisen?
Manchmal lese ich Begriffe und denke zwar, dass ich diese verstehe, aber wenn ich jemandem dieses Wort beschreiben muss, ist es doch schwieriger, als gedacht. So geht es mir auch mit dem Ausdruck „nachhaltiges Reisen“. Als ich mich dazu entschieden habe meinen eigenen Blog aufzubauen, habe ich mir überlegt, worüber ich schreiben möchte. Dass es irgendwie um das Thema Reisen gehen wird, war von Anfang an klar. Wie genau ich plötzlich auf das Motiv der Nachhaltigkeit gestossen bin, weiss ich ehrlichgesagt nicht mehr so genau. Ich weiss noch, dass ich in einem Brainstorming alle Ideen aufgeschrieben habe und dann das ausgesucht habe, das sich am richtigsten angefühlt hat. Nachhaltig Reisen und Leben hat mich in den letzten Jahren immer mehr beschäftigt. Seit ich diverse Dokus geschaut habe, fiel mir in meinem Alltag etliches auf, das ich verbessern kann. Und so hat sich dieses Muster auch auf mein Verhalten auf Reisen ausgebreitet.
So, aber was heisst denn nun «nachhaltiges Reisen» genau? Ich kann dir in meinen Worten erklären, wie es sich für mich richtig anfühlt.
Fremde Kulturen respektieren
Fremde Kulturen zu respektieren ist für mich ein grosser Punkt zu diesem Thema. Wir sind, wenn wir reisen, zu Gast in einem fremden Land. Da gehört es mit zum Anstand, dass wir die Menschen und deren Werte respektieren. Das fängt bei der Begrüssung an und geht bis zur Kultur der Kleidung, wenn wir zum Beispiel einen religiösen Ort besuchen. Es ist wichtig, sich vor der Reise gut zu informieren damit wir uns dementsprechend anpassen können. Falls vor Ort Fragen auftauchen oder dir nicht klar ist, wie du dich in einer Situation verhalten sollst, ist es völlig in Ordnung die Einheimischen danach zu fragen. Das wird sogar sehr geschätzt. Es ist umgekehrt doch genau das Gleiche, wenn wir in unserem Land mit Touristen zu tun haben. So bewahren wir fremde Kulturen. Wir «zwingen» diese nicht, sich uns anzupassen, sondern wir passen uns den Gegebenheiten im fremden Land an. So geht das Stück Kultur nicht verloren, was für mich definitiv nachhaltiges Reisen ist.
Ökologische Transportmittel
Zum Faktor ökologische Transportmittel gibt es nicht viel zu sagen, was nicht schon gesagt wurde. Dass fliegen für unsere Umwelt nicht gut ist, wissen wir schon. Dass wir «nur» auf einen kurzen Anfahrtsweg verzichten müssen und wir sonst trotzdem reisen können, ist noch nicht bei allen angekommen. Was wir auch noch lernen müssen ist, dass es viele Vorteile bringt, wenn wir «langsam reisen».
Es ist praktisch, innerhalb von knapp zwei Stunden und für zwanzig Schweizer Franken in London zu sein. Das ist mir klar. Und trotzdem habe ich bewusst den Entschluss gefasst, innerhalb Europas nicht mehr zu fliegen. Und es ist super! Der ganze Flughafen-Stress fällt weg und ausserdem verpassen wir im Flugzeug so viele schöne Sachen, die unterwegs passieren. Ganz nach dem Motto «Der Weg ist das Ziel». Bei Strecken wie z.B. Schweiz-London kommt noch hinzu, dass wir, wenn wir den Anfahrtsweg zum Flughafen, die Wartezeit dort, den Flug und die Fahrt vom Flughafen zum Hotel rechnen, nicht wirklich schneller sind als mit dem Zug.
Lokal Essen
Lokal essen – Nichts lieber als das! Für mich ist das Essen auf Reisen etwas vom Schönsten. Auch wenn ich es lernen musste. Ich war mehr so der Typ «Was der Bauer nicht kennt, …». Doch jetzt gehört es auf jeder Reise zu meinen Highlights, das lokale Essen zu probieren. Es ist das eine in der Schweiz einen wirklich guten Burger zu essen, und etwas ganz anderes in New York in einem Diner, wie wir es aus dem Fernseher kennen, einen wirklich, wirklich sehr guten Burger zu essen. Die Stimmung, das Hupen der Taxis, die Sirenen der Feuerwehr, der Blick, der nicht weiter reicht als bis zur nächsten Strasse weil da schon das nächste himmelhohe Gebäude steht, alles das gehört zum Erlebnis beim Essen mit dazu. Und noch mehr Spass macht es natürlich Lebensmittel zu probieren, die es in der Schweiz gar nicht gibt. Da gehört jedoch manchmal etwas mehr Mut dazu. Alles mögen muss frau ja auch nicht. Der grüne Gedanke hierbei ist, dass die Lebensmittel vor Ort geerntet, zubereitet oder gekocht werden. Es muss kein Schweizer Käse den ganzen Erdball umrunden, damit ich ihn dann in Amerika essen kann. Essen wir vor Ort, was aus der Gegend oder zumindest dem Land kommt, in dem wir uns gerade aufhalten.
Einheimische Wirtschaft unterstützen
Unterstütze während deinen Abenteuern die lokale Wirtschaft. Damit ist zum einen das Verzehren von lokalen Speisen gemeint und zum anderen alles andere, was du auf deiner Reise kaufen kannst. Überlege dir gut und informiere dich genau über die Mitbringsel, die du kaufst und dir oder deinen Liebsten mit nach Hause bringst. Es gibt so viele tolle Läden, die handgemachte, regionale und traditionelle Souvenirs verkaufen. So unterstützt du die lokale Bevölkerung, die von diesen Verkäufen profitiert. Zu oft sehe ich Märkte, auf denen importierte Massenware verkauft wird, die überhaupt nicht authentisch ist und von der die Einheimischen nicht viel haben.
Deswegen reisen wir doch, um das Land mit all seinen Facetten kennenzulernen. Da gehört meiner Meinung nach all das dazu. Ist es das Gleiche in der Schweiz im Starbucks einen Kaffee zu bestellen, als wenn du dies in den lauten Strassen von New York machst? Meiner Meinung nach nicht. Wir haben das Privileg immer und überall alles zu bekommen. Das kann Vor- sowie Nachteil sein. Ich denke längerfristig birgt diese Tatsache mehr Negatives als Positives. Wir sind verwöhnt. In der Zeit, in der wir jetzt leben, zeigt sich das meiner Ansicht nach sehr gut. Versuchen wir alle gemeinsam die Dinge zu schätzen, die uns die Orte geben, die wir besuchen. Unsere Welt ist so wunderschön und sie bietet so viel. Versuchen wir dies nicht zu zerstören sondern zu geniessen.
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