Freitag, 25. August in Haluna

19:04 Uhr (finnische Zeit) Ich mochte Cassisbeeren noch nie. Und ab heute mag ich sie noch ein bisschen weniger.

Um 9:00 Uhr haben wir angefangen Beeren zu pflücken. Keine Blaubeeren im Wald mit diesem komischen Schaufel-Ding, aber hier hinter dem Haus, Cassisbeeren von Hand. Zwölf Sträucher. Über die Jahre hat meine neue Gastfamilie ihr System zum Pflücken der Beeren immer weiter verbessert. Ohne zu viel verraten zu wollen, es beinhaltet ein Kinderschwimmbecken, viele kleine Eimer und einen Staubsauger. In absoluter Stille haben wir ganze neun Stunden Cassisbeeren gepflückt. Neun Stunden. Dazwischen haben wir zwei Mal eine Halbestunde Pause gemacht, um etwas zu essen. Mein Hostdad hat nebenbei bereits Saft aus den Beeren gepresst.

Ich fand, dass ganz schön viele Beeren an den Büschen waren. Meine Hostmum meinte jedoch, das sei etwa die Hälfte eines normalen Jahres. 200 Liter Cassisbeeren sei so ein durchschnittlich guter Sommer. Aha.

Wir sind mittlerweile fertig. Zumindest für heute. Ein paar Sträucher warten morgen noch auf uns. Ich bin sogar zu müde für die Sauna. Ich gehe aber wahrscheinlich trotzdem. Mein Rücken fühlt sich an, als wäre er 173 Jahre alt. Die Wärme der Sauna tut bestimmt gut.