Mittwoch, 2. August in Äänekoski

12:47 Uhr (finnische Zeit) Nach sechs Wochen Finnland kann ich bereits einen Unterschied sehen, was die nächtliche Dunkelheit betrifft. Mittlerweile wird es vor Mitternacht fast ganz dunkel und um rund 3:00 Uhr fängt es an, langsam wieder hell zu werden. Unvorstellbar, dass es in zwei Monaten bereits fast nur noch dunkel ist. Ich befinde mich ziemlich zentral in Finnland. Im Norden ist es natürlich noch extremer. Dort scheint die Sonne während drei Monaten gar nicht.

Wir haben uns gestern darüber unterhalten, ob sich die Dunkelheit auf die Stimmung der Finn*innen auswirkt. Der November muss auch hier ein trauriger Monat sein. Viel Dunkelheit und Kälte aber kein Schnee. Dezember ist dann all about christmas und die Finn*innen laufen zur Höchstform an. Die Zeit von Januar bis März ist lang, kalt und dunkel und das könne schon mal zu depressiven Gefühlen führen. Wirklich bemerkt wird dies aber erst, sobald die ersten Sonnenstrahlen zurück sind und die Gute-Laune-Batterien wieder gefüllt werden.

Wir machen heute einen Ausflug nach Jyväskylä. Wir besuchen meinen Hostdad auf seiner Arbeit und schauen dann, was wir sonst noch anstellen können.

Meine Gefühle sind ein wenig bedrückt. Der Abschied rückt näher. Innerhalb von drei Wochen gewöhnt man sich an Menschen und schliesst sie bereits ins Herz. Aber ich werde sicher auch bei der nächsten Gastfamilie eine gute Zeit haben. Sie haben mir heute eine Nachricht geschickt, dass sie sich auf mich freuen.