Sonntag, 16. Juli in Äänekoski

18:27 Uhr (finnische Zeit) Das war herrlich! Im Summer Cottage der Nachbarn, die übrigens ca. zwei Kilometer entfernt hinter ganz vielen Bäumen wohnen, haben wir im Grillhäuschen Pancakes gebacken und diese mit selbstgemachter Erdbeerkonfitüre gegessen. Es gab Kaffee, Beerensaft, Chips und gegrillte Würste. Die Frauen durften zuerst in die Sauna, danach gingen die Männer. Ob das wohl irgendwann langweilig wird? Ich kann es mir nicht vorstellen. Es ist so ein schönes Gefühl, in den erfrischenden See zu tauchen, nachdem die Hitze der Sauna den Körper aufgeheizt hat.

Es war auch eine Frau dabei, die an der nächsten Schule (ich frage mich, wo die sein soll), Fremdsprachen unterrichtet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, mir jedes Wort, das gewechselt wurde, zu übersetzen. Wenn ich etwas nicht ausstehen kann, dann das. Ich schalte auch den Fernseher aus, wenn die original Sprache im Hintergrund läuft, und dann so drübergequatscht wird. Da stehen mir die Haare zu Berge. Sie hat es bestimmt nur gut gemeint, aber sie ging mir richtig auf die Nerven. Ich wollte zuhören, mich an den Klang des neuen finnischen Dialektes hier gewöhnen, neue Wörter aufschnappen, sehen, wie viel ich bereits verstehe, und nicht von einer Seite auf Englisch vollgequatscht werden.

Irgendwann bin ich aufgestanden und habe mich ans andere Ende der Bank gesetzt.

Die anderen Anwesenden hat es gefreut, als ich meine paar Wörter Finnisch ausgepackt habe. Sie waren beeindruckt. Und ich denke mir immer noch, dass ich nicht vom Fleck komme. Mein Vokabular ist mittlerweile bei ungefähr 300 Wörtern. Klingt nach viel, ist es aber nicht. Ich verstehe vielleicht zwei Prozent der Unterhaltungen. Immerhin. Heute gelernt habe ich das Wort „Lampi“, was so viel heisst wie „Teich“. Das Gewässer vor der Sauna, das ich stolz als Järvi (See) bezeichnet habe, sein nämlich kein See. Viel zu klein. Es ist eben nur ein Lampi.