Donnerstag, 24. August in Lapinlahti

00:05 Uhr (finnische Zeit) Mit dem Auto sind wir Richtung Sportplatz gefahren. Dort angekommen, standen auf dem Fussballplatz bereits zwei Teams bereit.

„Oh! This is nice. We’re going to see some finnish sports!“

„Yes we are. But not here. We go there.“

Und mit diesem Satz zeigt meine Hostmum auf die Eishalle (Jäähalli). Mein Herz macht Luftsprünge!

Heute Abend trainierte hier die Ringette Frauenmanschaft aus Lapinlahti, die von niemandem geringerem als Marjukka Virta gecoacht wird. Sie spielte jahrelang in der oberesten Nationalliga und sogar für die finnische Nationalmanschaft, mit der sie sieben Mal Weltmeisterin geworden ist. Sie besetzt den zweiten Platz aller möglichen Rekorde weltweit. Direkt hinter Anne Phjola, die ebenfall gestern beim Training auf den Eis stand. Sie ist unbestritten die beste Ringettespielering auf der ganzen Welt. Und ich durfte die beiden live in Action sehen.

Marjukka hat mir das Spiel erklärt (Es hat erstaundlich wenig mit Eishockey zu tun) und dann durften wir eine Stunde lang beim Training zuschauen. Ich bin fast erfroren in der Eishalle, aber es war so interessant, die Frauen spielen zu sehen. Ein weiters grosses Highlight meiner Finnlandreise. Was für eine tolle Überraschung!

Ich glaube nicht, dass in der Schweiz Ringette gespielt wird, oder? Marjukka har nur gemeint. dass die Schweiz im Eishockey doch gut sei, und wir auch Ringette spielen sollten. Der Nachwuchs ist leider ein Problem. Dabei wäre Ringette einfacher als Eishockey. Es ist leichter, den Ring mit dem Stock zu halten, als den Puck. Ringettespielerinnen sind auch bessere Eisläuferinnen als Eishockeyspielerinnen. Die Bewegungen sind schneller, weniger träge. Wenige Tage bevor ich nach Helsinki zurückreise, findet das erste Meisterschaftsspiel statt. Da meine nächste Gastfamilie nicht weit weg wohnt, komme ich mir das Spiel vielleicht anschauen.

Zurück zuhause haben wir die Sauna aufgeheizt, um uns wieder auf normale Körpertemperatur zu bringen. Obwohl 70 Grad wahrscheinlich genauso wenig normal ist wie 0 Grad. Gut getan hat es trotzdem. Nun muss ich packen, damit alles bereit ist für morgen.

Der letzte Gastfamilienwechsel steht an.