Kreuzfahrtschiffe – die nachhaltige Alternative
Vor einigen Jahren hatte ich die Gelegenheit eine Kreuzfahrt durchs Mittelmeer zu erleben. Damals habe ich mir leider noch keine Gedanken dazu gemacht, welche Auswirkungen meine Art zu Reisen auf unserem Planeten hat. Den Nachhaltigkeitsaspekt mal weggelassen, war das eine meiner schönsten Reisen. Die Nacht durch schaukelt das grosse Schiff gemütlich auf den Wellen und jeden Morgen, wenn du aus dem Fenster schaust, siehst du einen neuen Ort, der darauf wartet, entdeckt zu werden. Das fand ich unglaublich spannend und aufregend. Ein paar Jahre später ging es für mich noch einmal auf ein etwas kleineres Schiff. Da von Stockholm nach Helsinki und wieder zurück. Mir ist bewusst, dass Kreuzfahrtschiffe genau wie Flugzeuge nicht zu den ökologischen Beförderungsmitteln gehören. Ich möchte hier meine Erfahrungen mit dir teilen, ohne dafür Werbung zu machen. Das gleiche Prinzip ist mit Nachtzügen umsetzbar und ist definitiv besser für unseren Planeten.
Pizza, Pasta und dolce vita
Venedig & Bari
Los ging es für uns mit dem Reisebus von der Schweiz bis nach Venedig. Die Stadt des Karnevals! Das Wort Massentourismus bekommt hier noch einmal eine ganz neue Bedeutung. Tausende von Menschen strömen vor allem von den Kreuzfahrtschiffen in den Ort. Doch in den meisten gut besuchten Orten gibt es dafür einen triftigen Grund. So auch in Venedig: Es ist einfach wunderschön. Die vielen Brücken, die über das endlose Wasser führen, sind märchenhaft. Und wie überall in Italien schmecken Pizza, Pasta und Gelato unvergleichlich lecker. Nach ein paar Stunden Flanieren geht es für uns an Bord des Schiffes. Über Nacht werden wir über das Wasser nach Bari gebracht, was im Süden des Stiefels liegt. Ehrlich gesagt war ich von Bari etwas enttäuscht. Der grosse Hafen, der für den Gütertransport enorm wichtig ist, ist sehr beeindruckend. Doch sonst habe ich Bari als nicht sehr empfehlenswert empfunden. Das gigantische Schiff musste hier halt machen, um Ware für die vielen Passagiere an Bord zu laden. Weiter ging es von Italien nach Griechenland.
Zwischen weissen Häusern und Olympia
Korfu, Santorini, Mykonos & Athen
Die meisten Halte haben wir auf griechischem Boden gemacht. So der erste in Korfu. Das Meer ist wie an den meisten Stränden in Griechenland klar und blau. Zu unserem nächsten Halt, Santorini, gibt es schon mehr zu berichten. Auch dieser Flecken Erde ist natürlich sehr touristisch. Aber auch hier wieder völlig zurecht. Die sich in die Unendlichkeit erstreckenden weissen Häuser auf den Hügeln der Insel fallen sofort ins Auge. Wenn es nicht annähernd 40 Grad gewesen wäre, hätte ich meinen können, es sei Schnee. Es gibt die Möglichkeit vom Hafen zu Fuss hochzugehen (es war viel viel viel zu heiss) oder mit der Gondel, für die wir uns dann auch entschieden haben. Verschiedene Einheimische hatten auch Esel dabei, die die zahlreichen Touristen den Berg hochtrugen, das war für mich aber keine Option. Oben angekommen lässt sich die herrliche Aussicht über das offene Meer geniessen. Die vielen kleinen Restaurants ziehen sich entlang der Hügel und laden ein zu einem erfrischenden Drink. Übrigens habe ich dort mein bisher bestes Frozen Greek Yogurt gegessen! Den Rückweg haben wir dann tatsächlich zu Fuss den Hügel runter auf uns genommen. Das heisseste Erlebnis meines Lebens! 😊
Weiter ging unsere Reise in Mykonos. Ebenfalls auf einer griechischen Insel. Während einige das Städtchen als perfekte Party Location kennen, habe ich Mykonos als durchaus gemütlich wahrgenommen. Das Meer war auch hier klar und perfekt zum Baden. Tsatsiki, Feta und Moussaka gibt es an allen Ecken. Das herrlich erfrischende Essen tut gut in der heissen Sonne Griechenlands. Deswegen sind übrigens auch fast alle Häuser weiss. Dunkle Farben speichern die Hitze bekanntlich besser.
Der letzte Halt in Griechenland war in Athen, der Hauptstadt. Stadt trifft es hier ziemlich gut. Es ist laut und voll. Der Hafen Athens ist eine schöne Sehenswürdigkeit. Ebenso die Akropolis, die natürlich zu einem Besuch in Athen dazu gehört. Sich diese geschichtsträchtigen Ruinen anzusehen, lohnt sich übrigens nicht nur für Geschichts-Fanatiker. Die Aussicht über die Stadt ist von dort oben unbezahlbar. Nächster Halt: Kroatien.
Nicht nur für Game of Thrones Fans
Dubrovnik
Dubrovnik, vor allem Bekannt für seine Drehorte in Game of Thrones. Bei meinem Besuch gab es die Serie noch nicht (und ich gehöre zu den Menschen, die Game of Thrones (noch) nicht gesehen haben). Trotzdem lohnt es sich, sich dort umzuschauen. Es ist ein sehr stolzer Ort mit sehr freundlichen Menschen. In der Innenstadt tummeln sich viele Strassenkünstler zwischen den farbigen Cafés. Ein Spaziergang am Meer entlang ist ebenfalls empfehlenswert.
Vom Schiff zum Zug
Wie bereits erwähnt ist mir bewusst, dass Kreuzfahrtschiffe unserer Natur nicht guttun. Was mir an dieser Reise so gefallen hat ist, dass ich über Nacht an einem neuen Ort war, ohne viele ungemütliche Stunden im engen Flugzeug zu sitzen. Auf dem Schiff hatte ich ein normales Hotelzimmer mit Bett. Genau dieses Prinzip lässt sich auch perfekt mit dem Zug realisieren. Der Nachtzug bringt dich ebenfalls, wie der Name schon sagt, über Nacht an einen neuen Ort und du kannst dich in einem Bett ausruhen und schlafen. Zu erwachen und zu wissen, dass ein neues Abenteuer auch dich wartet, ist meiner Meinung nach das schönste Gefühl überhaupt und zaubert mir schon beim Gedanken daran ein Lächeln ins Gesicht. Dabei zu wissen, dass ich die Umwelt so möglichst wenig belaste, macht den Tag nur noch besser!
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