Dienstag, 8. August in Rovaniemi

23:38 Uhr (finnische Zeit) Wahrscheinlich habe ich das jetzt schon tausend Mal gesagt, aber ich denke, jetzt kann es wirklich nicht mehr besser werden.

Nachdem meine Hostmum und ich stundenlang mit den SUPs auf dem See waren, gebadet haben und uns in der Sauna aufgewärmt haben, sind mein Hostdad und sein Schwager von der Arbeit gekommen.

Der Bruder meiner Hostmum vermietet einen Teil seines Hauses. Dort hat eine schweizer Familie vor ein paar Jahren einen Raclette Ofen vergessen. Er kam gestern ganz aufgebracht damit zu mir und meinte, wir könnten das doch ausprobieren. Dann habe ich aufgeschrieben was wir alles brauchen, damit er einkaufen gehen kann. Alles gar kein Problem, bis auf den Käse, und der ist ja schliesslich no so wichtig beim Raclette. Er hat keinen Raclettekäse gefunden und deswegen einfach den Käse gekauft, der aus der Schweiz kommt – Gruyère. Ich war mir nicht so sicher, ob das funktioniert. Meine Hostmum hat dann zur Sicherheit noch einen finnischen Käse organisiert, der gemäss Google ähnlich sein soll wie schweizer Raclettekäse.

Wir sitzen also vor dem Summer Cottage, vor uns der ruhige See und die Abendsonne, die seit Stunden gefühlt am gleichen Punkt am Himmel steht. Auf dem Tisch stehen Kartoffeln, Gewürze, Käse, Cornichons, Zwiebeln und Preiselbeerkonfitüre (und Mayonnaise für mich). Da wir im Cottage keinen Strom haben, holen wir den Gasgrill vor die Terrasse und stellen unsere Raclettepfännchen darauf. Und es funktioniert! Der Käse schmelzt vor sich hin und die Stimmung ist magisch. Das mit dem Gruyère hat nicht so gut funktioniert, aber der finnische Käse ist erstaunlich nah an Raclettekäse rangekommen. Etwas weniger würzig, aber die Konsistenz war tiptop.

Die Sonne will und will einfach nicht untergehen. Ich ziehe noch mal meine Badesachen an, schnappe mir das SUP Board und paddle auf den See. Ich tauche in das kühle Wasser, sitze auf dem Brett und weiss wieder nicht wohin mit meinen Glücksgefühlen. So sitzen wir da bis die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist.

Zurück im Haus haben wir die Blaubeeren, die wir gestern gepflückt und heute geputz haben, in kleine Plastiksäckchen gepackt und eingefroren. Wir nehmen sie morgen mit zurück nach Lapinlahti.

Diese kurzen Ferien in den Ferien waren unglaublich! Lappland ist wunderschön, meine neue Hostmum wundervoll und der Weihnachtsmann alt und herzlich.

Mein Herz ist voll.