Einem Teller Spaghetti vor mir lasse ich mir die Haare vom kühlen Meereswind zerzausen. Ich konnte es nicht lassen und bin an der Strandpromenade noch weiter weg vom Zentrum spaziert. Jetzt muss ich erst mal was essen, bevor ich mich auf den Rückweg mache.
Über der Spitze des Vesuvs bilden sich gerade Wolken. Ich habe meine Freund Google gefragt: der Vesus ist ein 25‘000-jähriger Vulkan, der immernoch aktiv ist. Der letzte Ausbruch war 1944 und jetzt befindet er sich, Zitat Google, „in einer Ruhephase“. Die Wolken sind also tatsächlich Wolken und kein Rauch, der aus dem Vulkan steigt.
Wenn wir schon bei Google sind: mir ist aufgefallen, dass hier überall Poster, T-shirts, Bettanzüge, Statuen und sonst welche Sachen von Diego Armando Maradone zum Verkauf angeboten werden. In der Strasse neben meinem AirBnB wurde sogar ein übermässig grosses Grafiti von Maradona an die Wand gemalt. Davor türmen sich Blumen und Mitbringsel aus der ganzen Welt. Es sieht aus wie eine Grabstädte für irgendeinen Heiligen. Google konnte mir wieser helfen: Maradona, aus Argentinien stammend, spielte in Napoli Fussball und brachte die Mannschaft zum Erfolg. Das war wichtig für Napoli weil sie einen stetigen Kampf mit den gutbetuchten norditalienischen Städten führten und sie sich so endlich beweisen konnten. Er ist in Napoli also tatsächlich sowas wie ein Heiliger. Der Fussball hat hier einen riesengrossen Stellenwert.
Das frage ich mich auch immer: wieso sind Menschen, Gesellschaften und Prioritäten, je nach Land und Region unterschiedlich? Was macht es aus, wo dass jemand geboren wurde? Würde man einen Finnen nach Napoli stecken, der würde nach spätestens einer Halbenstunde freiwillig wieder gehen. Warum ist das so? Wie entstehen Mentalitäten?