Dienstag, 26. September in Helsinki
20:23 Uhr (finnische Zeit) Vor drei Stunden hat die Fähre den Hafen von Helsinki verlassen. Mittlerweile treiben wir irgendendwo zwischen Finnland und Schweden auf dem Meer.
Am Morgen sind wir nach dem Frühstück mit einem kleinen Schiffchen auf die Insel Suomenlinna gefahren. Ja, dort war ich Mitte Juni auch schon. Am Tag, nach den ich in Finnland angekommen bin. Vor 15 Wochen. Heute sind wir dort rumspaziert, haben uns vom Wind die Haare zerzausen lassen und die letzten Stunden in Finnland genossen.
Wir waren im Supermarkt und ich habe die ganzen leckeren finnischen Sachen eingekauft. die ich vermissen werde. Meine Tränen habe ich auch dort noch zurückgehalten. Nachdem wir einen letzten finnischen Kaffee getrunken haben, sind wir mit unserem Gepäck auf die Fähre. Da ich meine Trauer seit einer Woche unterdrückt habe, wollte sie dann auf der Fähre auch nicht mehr rauskommen. Im Gegenteil. Ich war zuerst nachdenklich, verwirrt und danach fast schon euphorisch. In weniger als drei Monaten bin ich ja schon wieder da! Als sich die Fähre langsam von Helsinki fortbewegte, flossen dann doch noch Tränen. Meine zwei lieben Begleiterinnen haben uns dann Apéro organisiert. Vielleicht hatten wir danach alle drei ein kurzes Zwischenhoch. Vielleicht. Mehr sage ich dazu nicht.
Mittlerweile haben wir gegessen, genug Wasser getrunken und liegen nun in unserer Kabine mit Blick auf das in der Nacht liegende Meer.
Ich fühle mich komisch. Irgendwie so, als wüsste ich nicht, was ich eigentlich fühlen will.
Ich werde das alles so sehr vermissen. Die Bäume, die Wälder, die Seen. Die Stille. Keine Menschen. Die leeren Strassen. Kaffee mit Salted Caramel Hafermilch. Arki Juusto und diesen komischen Käsehobel. Sauna. Oh, wie ich die Sauna vermissen werde. Die lustige Sprache, alle die lieben Menschen, die ich kennenlernen durfte. Mir werden sogar die Beeren fehlen. Die Mosquitos und die Hirvikärpänen wohl eher weniger. Ich bin dankbar für diese Zeit und werde noch lange von diesen positiven Gefühlen zehren können. Weihnachten kommt bald und dann bin ich wieder hier.
Nun wartet Stockholm auf uns und ich freue mich, die schwedische Hauptstadt besser kennenzulernen.