Dienstag, 19. September in Helsinki
19:39 Uhr (finnische Zeit) Die Zugfahrt nach Helsinki war kurzweilig. Ich war richtig glücklich, wieder hier anzukommen. Zumindest zuerst.
Läck du mir hat das hier viele Menschen! Und Autos! Und Lärm! Da komme ich grad nid e so klar damit. Vom Bahnhof war es eine Halbestunde zu Fuss zum Hostel. Mit meinem ganzen Gepäck bin ich also durch diese Grossstadt spaziert und der Schweiss lief nur so an mir runter. Von Minustemperaturen gestern Nacht und eingefrorernen Fingern beim Nordlichter fötele, zu 21 Grad in Helsinki. Im Hostel angekommen, wusste ich nicht wirklich was mit mir anzufangen. Drei Monate lang orientierte ich mich an Familien, durfte zwar meine eigene Meinung haben, aber ich hatte immer eine Art… Führung. Jetzt bin ich in Helsinki, alleine. Ich kann frei entscheiden, was ich machen will. Das Problem ist, ich habe keine Ahnung, was ich eigentlich will. Überforderung pur.
Mein Kopf und Körper hat sich dann entschieden, einzuschlafen. Nach zwei Stunden Schlaf, fühle ich mich nicht viel besser. Duschen? Essen? Spazieren? Einfach liegen bleiben? Das klingt vielleicht komisch, aber irgendwie muss ich lernen, wieder selbstständig zu denken. Vorallem nach der letzten Gastfamilie, wo ich jede Stunde gebeten wurde, zu essen. Und wiso ist noch niemand gekommen, um mir zu sagen, dass die Sauna aufgeheizt ist? Müssen nicht noch irgendwelche Beeren gepflückt werden? Haben wir genug Brennholz?