Verona – die Stadt von Romeo und Julia
Verona ist ein echtes Stück Italien. Gutes Essen, eine schöne Sprache, viel Sonnenschein und liebe Menschen. Auf meinem dreitägigen Aufenthalt in Verona habe ich die volle Ladung abbekommen. Ich kann verstehen, dass sich Romeo und Juia hier wohlgefühlt haben. Mit dem Zug direkt aus der Schweiz über Milano war ich in knappen sechs Stunden in Verona.
Arena di Verona
Verona ist bekannt für sein grosses Amphitheater mitten in der Altstadt. Früher haben in der Arena Kämpfe stattgefunden. Gladiatoren haben sich hier, nur zum Vergnügen der Herrschenden, Kämpfe geliefert. Heutzutage finden in der Arena di Verona im Sommer Aufführungen der bekanntesten Opern statt. Aida, Nabucco, Carmen und Co. ziehen jedes Jahr wieder in die Arena ein. So besuchte auch ich an meinem ersten Abend in Verona die Oper. Die tragische Geschichte von Aida und Radamès hat mich sehr berührt. Klar ist in der Oper immer alles übertrieben tragisch und Herzschmerz ist Thema Nummer eins. Wenn du es schaffst, dich auf diese Stimmung einzulassen, dann ist ein Besuch der Oper ein herzerfüllendes Erlebnis. Dabei hilft dir das umwerfende Bühnenbild, welches mit viel Aufwand und Sorgfalt immer wieder in die und aus der Arena geschaffen wird. Das Orchester und der Chor spielen und singen ohne Verstärkung und füllen damit das ganze Amphitheater. Gänsehaut ist garantiert.
Romeo und Julia
Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Romeo und Julia? Der Erzählung nach wohnten die beiden in Verona. Aus zwei verfeindeten Familien stammend, durften sie sich nicht lieben. Der Plan der gemeinsamen Flucht geht schief und schlussendlich sterben beide am Ende einer tragischen Geschichte (Oper eben). Neben der Arena di Verona ist der Balkon, der angeblich zur Wohnung gehört, in der Julia gewohnt hat, die grösste Attraktion. Romeo soll unter diesem Balkon immer nach Julia gerufen und sie besucht haben.
In einem kleinen Innenhof in der Via Capello 21 befindet sich der kleine Balkon. Ein Besuch des Innenhofs ist kostenlos. Wer auf den Balkon möchte, zahlt einen Aufpreis von rund fünf Euro. Ja, es ist sehr touristisch. Ja, der Balkon ist sehr klein. Und ja, fünf Euro für einen Balkon sind ein wenig übertrieben. Ich bin am morgen früh, vor 10:00 Uhr, hin und da hatte es noch nicht allzu viele Menschen. Ich genoss den Anblick von Julias Balkon und stellte mir vor, wie Romeo hier stand und seine Julia angehimmelt hat.
Via Mazzini, Piazza Bra, Piazza Erbe
In der Via Mazzini befindet sich die grosse Shoppingmeile. Die Strasse ist relativ eng und der Marmorboden gibt der ganzen Gasse einen glamourösen Touch. Auch die Geschäfte bewegen sich in der Via Mazzini eher im oberen Preissegment. Aber nicht nur. Sobald du die Strasse verlässt und in eines der unzähligen Seitengässchen biegst, hat es sofort weniger Menschen und Geschäfte, in denen du mit kleinerem Budget einkaufen kannst. Die Magie einer solchen Stadt liegt sowieso immer fernab der Touristenströme.
Am einen Ende der Via Mazzini, dort, wo das Amphitheater steht, ist die Piazza Bra. Auf dem grossen Platz wimmelt es nur so von Menschen. Ein Restaurant nach dem anderen bietet hier Pizza und Pasta an. Ich liess es mir nicht nehmen, hier, mit Sicht auf die Arena di Verona, ein Aperitiv zu trinken und den Menschen zuzuschauen. Unterhaltung pur.
Einmal quer durch die Via Mazzini erreichst du in kurzer die Piazza Erbe. Dort stand während den drei Tagen, an denen ich dort war, ein grosser Markt. Die reifen Früchte und das farbige Gemüse rochen herrlich frisch. Da bekam ich gleic Lust, noch ein bisschen länger zu bleiben und aus den regionalen Zutaten etwas Leckeres zu kochen.
Verona – eine geschichtsträchtige Stadt
Verona ist eine sehr geschichtsträchtige Stadt. Neben Romeo und Julia steht auf der Piazza dei Signori auch die Statue des berühmten Dichters Dante, der hier in der Denkerpose dargestellt wird. Ein Stück weiter weg der Piazza Erbe fliesst der Fluss Etsch (Adige) wie eine Schlaufe um Verona. Eine der eindrücklichsten Brücken rund um Verona ist die Ponte Pietra. Diese römische Brücke wurde nach dem Krieg, während dem sie komplett zerstört wurde, neu erbaut. Auf dem Weg zurück Richtung Piazza Erbe steht der Turm Torre dei Lamberti. Wenn du fünf Euro bezahlst, kannst du auf den Turm steigen und die Aussicht über ganz Verona geniessen.
Pasta, Pizza e Gelato
Als wäre Italien mit seiner schönen Sprache, dem salzigen Meer und dem ganzen Sonnenschein nicht schon schön genug, gibt es da einfach auch noch das beste Essen überhaupt. Ich, als grosser Pasta Fan, komme da natürlich voll auf meine Kosten. In einem Seitengässchen haben wir ein Restaurant gefunden, das alle kulinarischen Träume wahr werden lässt. Eingebaut in archäologische Ausgrabungen befindet sich die Trattoria Reale zwischen alten römischen Säulen. Die Mitarbeiter sind freundlich, gut drauf und gehen gekonnt auf ihre Gäste ein. Hausgemachte Pasta, frische Tomatensauce und zum Schluss ein fluffiges Tiramisu, mehr brauche ich nicht, um glücklich zu sein.
Für alle, die in kurzer Zeit eine ganze Portion Italien brauchen, ist Verona der perfekte Ort. Die Zugverbindungen aus der Schweiz sind unschlagbar. In wenigen Stunden sitzt du mit einem Gelato in der Hand an der Piazza Bra und geniesst die wärmende Sonne.
Warst du schon mal in Verona? Wie hat es dir gefallen? Schreib es mir gerne in die Kommentare.
0 Kommentare