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Brüssel – Mehr als nur Waffeln und Pommes

Die belgische Hauptstadt ist bekannt für den Hauptsitz der EU, fluffige Waffeln, knusprige Pommes und gutes Bier. Auf meiner Reise nach London habe ich Halt gemacht in Brüssel und wurde eines Besseren belehrt. Brüssel ist so viel mehr! Diese Stadt lebt! Komm mit auf eine Reise nach Belgien und erfahre, warum mir Brüssel so gut gefallen hat.

Angekommen am Bahnhof Gare du Midi wurde ich bereits mit dem süsslichen Duft frisch gebackener Waffeln begrüsst. Wie klischeehaft! Ich mag ja Klischees, die sich auf Reisen bewahrheiten. Ich spaziere also mit einem breiten Grinsen durch den Bahnhof, an dem ich von meiner Gastfamilie abgeholt werde. Wir fahren mit der Metro Richtung Stadtzentrum. In Brüssel, oder besser gesagt unter Brüssel, fahren ziemlich alte Metros. Die Türen gehen noch nicht automatisch auf, sondern müssen noch von Hand aufgestossen werden. Das U-Bahn System ist einfach zu verstehen und ich kam schnell zurecht. Mein Zuhause während meinem Aufenthalt in Brüssel lag etwas oberhalb der Innenstadt, in der Nähe des Palais de Justice, wo sich auch ein Riesenrad mit Blick über die ganze Stadt befindet.

Brüssel Welcome
Musikhaus Brüssel

 Brüssel – eine Stadt, die lebt

Am ersten Abend meinte es Brüssel gut mit mir und die Sonne erwärmte meine Haut. Wir spazierten durch die Gässchen Brüssels und ich sog das belgische Lebensgefühl in mir auf. Was für eine lebendige Stadt. Brüssel hat eine gewisse Grösse, erschlägt die Besuchenden jedoch nicht. Durch die engen Strassen und die alten Gebäude wirkt die Stadt sehr gemütlich. Unterstrichen wird dieses Gefühl durch die unzähligen kleinen Bars, Pubs und Restaurants, vor denen sich Einheimische wie Touristen unterhalten, belgisches Bier geniessen und das Leben feiern. Überall glitzern Lichterketten und die Leichtigkeit dieses Abends projiziert sich direkt auf mich. Wie ich es einfach liebe neue Orte kennenzulernen. Und erst recht, wenn sie so schön sind wie Brüssel.

Brüssel by night

Moules frites, Waffeln und Bier

Im Restaurant Ginette assen wir am ersten Abend gleich ein typisch belgisches Abendessen. Moules Frites sind Miesmuscheln, entweder in Weisswein oder einfach in Bouillon gegart, und dazu werden belgische Pommes serviert. Da ich keine Meeresfrüchte mag, verzichte ich lieber darauf. Ich entscheide mich für Carbonnades mit Frites. Eine belgische Spezialität, die ich als lange eingekochtes Ragu bezeichnen würde. Richtig, richtig gut! Ebenfalls empfehlenswert sind Boulettes, belgische Fleischbällchen, natürlich ebenfalls mit Frites.

Obwohl ich eigentlich keine Biertrinkerin bin, musste ich in Brüssel selbtsverständlich  belgisches Bier probieren. Auf Empfehlung entschied ich mich für das Bier Kriek, welches ein leichtes Bier mit Kirschgeschmack ist. Es ist speziell, aber ich mochte es sehr.

Am meisten gefreut habe ich mich auf die leckeren belgischen Waffeln. Ich habe gelernt, dass es zwei verschiedene Arten gibt, die Waffeln zuzubereiten. Einmal die Gaufres de Bruxelles und einmal die Gaufres de Liège. Da ich in Brüssel war, entschied ich mich für die Gaufre de Bruxelles – und wurde enttäuscht. Sie waren nicht so fluffig, wie ich mir das vorgestellt hatte. Eher knusprig und innen drin quasi hohl. Ich dachte mir, dass das auch einfach Pech gewesen sein könnte, versuchte später eine zweite und wurde leider wieder enttäuscht. Am Tag der Rückreise versuchte ich also noch die Gaufre de Liège und die war genauso, wie für mich Waffeln sein müssen: Süss und innen schön fluffig. Die Waffeln werden dir an jeder Strassenecke angeboten. Sie sehen schön aus, dekoriert mit bunten Früchten, geschmolzener Schokolade und Schlagsahne.

Waffeln Brüssel
Carbonnades
Moules Frites

Jeanneke Pis statt Manneken Pis

Einer der meist gesehenen Fotomotive in Brüssel ist der Manneken Pis. Eine winzig kleine Figur eines nackten Jungen, der auf einem Brunnen steht und runter pinkelt. Da ich gerne Tourist bin, musste ich mir das natürlich anschauen. Ich wusste bereits, dass die Statue sehr klein ist und das wurde mir vor Ort dann auch bestätigt. Viel interessanter fand ich jedoch Jeanneke Pis, das weibliche Pendant der Kultstatue. Diese befindet sich in einer etwas merkwürdig aussehenden Seitengasse. Es hatte auch hier Leute, die ein Foto machen wollten, jedoch nicht so viele, wie bei Manneken Pis.

Jeanneke Pis

Belgische Architektur und Lichtershow im Atomium

Etwas ausserhalb des Stadtzentrums befindet sich das Atomium. Ein architektonisches Meisterwerk, welches im Jahre 1958 aufgrund einer Expo erbaut und seitdem stehengelassen wurde. Neun Kugeln sind mit röhrenartigen Durchgängen miteinander verbunden. Wir mussten zum Glück kaum anstehen. Zuerst bringt dich der Lift in die oberste Kugel, von der aus du einen wunderbaren Ausblick über ganz Brüssel hast. Es gibt sogar ein Restaurant da oben. Danach fährt dich der Lift wieder nach unten und die Entdeckungstour beginnt. Von Kugel zu Kugel kommst du über verschiedenen (Roll-) Treppen. In den ersten Kugeln wird dir der Bau des Atomiums gezeigt oder auch kunstvolle Bilder, die vom Atomium gemacht wurden. Weiter oben wartete mein Highlight. Ein Raum voller Lichter! Es wird dunkel, die Musik beginnt zu spielen und du tauchst ein in eine andere Welt. Überall leuchten Leuchtstangen zum Takt der Musik. Das Spektakel zieht sich über zwei Stockwerke und sieht wirklich fantastisch aus. In den anderen Kugeln ist immer eine wechselnde Ausstellung. Bei meinem Besuch war die Ausstellung: View from my window. Es wurden Bilder gezeigt, von Menschen aus der ganzen Welt, die während der Coronazeit die Aussicht aus ihrem Zuhause fotografiert hatten. Sehr beeindruckend.

Ansonsten ist das Atomium meiner Meinung nach kein klares Must-See. Wer noch Zeit hat und sich für die Architektur interessiert, ist es bestimmt ein Erlebnis. Sonst empfehle ich, noch einen Tag mehr in Brüssel zu verbringen oder einen Tagesausflug nach Brügge zu unternehmen.

Atomium Brüssel

Grand Place und Palais Royal de Bruxelles

Der Platz Grand Place steht symbolisch für Brüssel. Ich kann verstehen warum. Es ist einfach wirklich wunderschön da. Die Gebäude haben ihren ganz eigenen Stil und stehen voller Stolz an diesem grossen Platz. Ich habe mir sagen lassen, dass hier im Sommer ein Bild aus lauter Blumen am Boden platziert wird, welches viele Touristen anzieht. Ich war froh, dass der Platz zur Zeit, zu der ich dort war, gut begehbar war, obwohl natürlich Touristen da waren.

Ein grosses Aha-Erlebnis war für mich, dass Belgien ebenfalls eine Monarchie und somit eine königliche Familie hat. Der Palais Royal de Bruxelles ist imposant. Mir hat vor allem der Garten gefallen, der sich vor dem Palast erstreckt. Im Sommer wohnt König Philippe dann in seinem anderen Haus, etwas ausserhalb des Stadtzentrums. Da die belgische Fahne bei unserem Besuch gehisst war, heisst das, dass es König zu dieser Zeit gerade im Palast war.

Grand Place
Palais Royal Brüssel

Wie du hoffentlich aus meinem Text herauslesen konntest, hat mir Brüssel sehr gut gefallen und ich gehe gerne ein weiteres Mal dorthin. Mit dem Zug ist Brüssel aus der Schweiz über Deutschland in acht Stunden mit zwei Mal umsteigen erreichbar. Und von da aus ist es dann gar nicht mehr so weit nach London! Warst du auch schon in Brüssel? Wie hat es dir gefallen?

Musik, die ich gehört habe

♦ La vie en rose – Edith Piaf

♦ Lay your worry down – Milow

♦ Formidable – Stromae

Traditionen

♦ Bier

♦ Monarchie

♦ Blumenbild Grand Place

Infos

♦ Währung: Euro

♦ Sprache: Französisch & Flämisch

♦ Preisniveau: $$/$$$

Food Love

♦ Waffeln

♦ Carbonnades

♦ Bier

Wörter, die ich gelernt habe

♦ leuk – toll

♦ knuffelen – kuscheln

♦ koffie – Kaffee

Highlights

♦ Grand Place

♦ Palais Royal

♦ Waffeln

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