Kopenhagen – meine neue Lieblingsstadt?
Ganz oben auf meiner Bucket List stand Kopenhagen schon eine ganze Weile. Endlich war es nun soweit und ich besuchte auf meiner ersten Interrail Reise die dänische Hauptstadt. Und das Warten hat sich gelohnt! Kopenhagen ist wunderschön und vielleicht sogar meine neue Lieblingsstadt.
Kopenhagen zu Fuss oder mit der Metro
Kopenhagen ist grösser, als ich gedacht habe. Ich mag es sehr, neue Orte zu Fuss zu erkunden, da ich so besser die Atmosphäre der Stadt aufsaugen kann. Dies kann man in Kopenhagen auf jeden Fall machen, wenn man gerne zu Fuss unterwegs ist. Falls doch Mal die Müdigkeit eintritt, hat Kopenhagen das wohl einfachste U-Bahn-Netz, das ich bisher gesehen habe. Vier Hauptlinien durchqueren die Stadt im Untergrund und verbinden so die wichtigsten Anhaltspunkte. Es ist alles wunderbar angeschrieben, sodass du immer sofort weisst, wo du bist und wo du hinmusst. Einige der Stationen sind auch noch sehr neu und wurden erst im Jahr 2019 an das Netz erschlossen. Das Tagesticket kostet rund 10 Schweizer Franken und lohnt sich, wenn du mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs bist. Nicht nur die U-Bahn, sondern auch die Busse sind in diesem Ticket inklusive. Die Stationen, die Züge, sowie die ganze Stadt sind sehr sauber und alles ist gut organisiert.
Kleiner Tipp am Rande: Schaue dir dein Ticket bei der Ausgabe am Ticketautomaten gut an. Es kann sein, dass es sich nur um einen Kreditkartenbeleg handelt und nicht um das eigentliche Ticket. So sparst du dir eine Busse von rund hundert Schweizer Franken. Wieso ich das weiss? Diese Geschichte kannst du hier in meinem Travel Journal nachlesen.
Nyhavn
Es gibt Sehenswürdigkeiten, auf die freut man sich und wird dann schwer enttäuscht, sobald man vor ihnen steht. So wie ich von der Freiheitsstatue enttäuscht wurde (sie ist winzig). Andere wiederum sind in echt noch viel schöner, als man es sich je hätte träumen lassen. So ging es mir mit dem Nyhavn. Die vielen farbigen Häuser reihen sich am Wasser, auf dem gemütlich Schiffe vor sich hinschaukeln. Was für ein schöner Ort! Vor den Cafés und Restaurants sitzen Einheimische wie Touristen, trinken Kaffee oder ein Apéro und geniessen die ausgelassene Stimmung. Das “hygge”, von dem alle sprechen, gibt es wirklich. Die Gemütlichkeit und die Fröhlichkeit, welche die Däninnen und Dänen ausstrahlen, sind spürbar. Erreicht habe ich den Nyhaven in dem ich am grossen Gewässer, dem Kobenhavns Havn, entlang spaziert bin, auf dem sich eine Art Holzbrücke befindet, auf der man wiederum Richtung Nyhavn schlendern kann. Dort habe ich vor allem viele Einheimische entdeckt, welche im Wasser ein Bad genommen haben (Anfang Mai) oder Sonne getankt haben. Ganz in der Nähe des Nyhavn befindet sich Kopenhagens Shopping Strasse. Beides erreichst du mit der Metro, indem du bis zur Station Kongens Nytorv fährst.
Shoppingmeile Stroget
Wie jede grosse Stadt hat auch Kopenhagen eine Einkaufsstrasse. Hier heisst sie Stroget. Die Architektur der Häuser gefällt mir wahnsinnig gut und die Geschäfte laden zum Verweilen ein. Alles ist gemütlich hier. Und auch wenn es eine bedeutende Stadt in Europa ist, drängt sie sich dir nicht auf. Die Menschen nehmen Rücksicht aufeinander und sind immer freundlich.
Tivoli – der Vergnügungspark für Verträumte
Im Tivoli kommen auch alle, die keine Achterbahnen mögen, auf ihre Kosten. Der Park ist einfach traumhaft. Alles ist wie im Märchen inszeniert, es riecht nach Zuckerwatte und alle sind gut drauf. Nachdem ich dem Tipp einer Freundin gefolgt bin und so Tivoli am Abend besucht habe, kann ich diesen Ratschlag hier 1:1 weitergeben. Die Atmosphäre ist bei Sonnenuntergang und dämmerndem Licht noch magischer. Auch für alle Foodies gibt es hier genug Auswahl.
Apropos Foodies – Torvehallerne
In Kopenhagen musst du unbedingt Smorrebrod essen, sonst verpasst du was. Das Prinzip ist einfach: eine Scheibe gutes Roggenbrot, Butter und dann ein Topping deiner Wahl. Und hier kennt die Dänin und der Däne keine Grenzen: Lachsmousse, geräucherter Lachs, marinierter Lachs, Avocado, Ei, Gemüse, und, und, und. Dekoriert mit Kräutern, Beeren oder Sauce wird das Gericht abgerundet. Ich habe meine Portion Smorrebrod in der Torvehallerne bekommen. Eine Art Markt mit einem Innen- und einem Aussenbereich. Alle Essensliebhaber sollten unbedingt hier vorbeikommen. Es gibt nicht nur typisch dänisches Essen, sondern eine Auswahl an Gerichten aus der ganzen Welt.
Ferien-Feeling an der Ostsee
Die kleine Meerjungfrau liegt in der Nähe des Hafens in Kopenhagen. Wer gerne Märchen von Hans Christian Andersen liest, kennt die Geschichte der kleinen Meerjungfrau und sollte sich die kleine Statue auf jeden Fall anschauen. Dahinter liegt ein schöner Park mit einer Kirche und es ist ebenfalls möglich, von da aus Richtung Hafen zu spazieren und einen Blick auf die offene Ostsee zu werfen. Wer noch mehr Meer-Feeling braucht, muss unbedingt an den Amager Strand. Neben dem Nyhavn war das mein Highlight. In der Schweiz haben wir kein Meer, also freue ich mich immer, das grosse Blau zu sehen. Mit der Metro gelangst du in kurzer Zeit vom Stadtinneren zur Station Amager Strand und von da aus über eine Brücke auf die Sandbank. Der feine Sand, der kühle Wind, der mir durch die Haare weht, die Wellen, die ihr beruhigendes Geräusch von sich geben und die Möwen, die ihre Runden drehen, machen diesen Ort für mich perfekt. Mit einem guten Buch setzte ich mich in den Sand und genoss die wärmende Sonne. Ein schöner Kontrast zu der doch lebendigen Stadt.
Nachhaltiges Kopenhagen
Bereits in Amsterdam habe ich gedacht: Mehr Fahrräder geht nicht. Da wusste ich noch nichts von Kopenhagen. Hier sind unglaublich viele Menschen mit dem Fahrrad unterwegs. Wie in Amsterdam gibt es hier eigene Fahrstreifen nur für die Fahrradfahrenden. Auch als Tourist hast du überall die Möglichkeit, ein Fahrrad oder ein E-Scooter per App zu mieten. Kopenhagen ist die Stadt (von denen, die ich bisher besucht habe), die den grössten sichtbaren Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leistet. In den Geschäften gibt es keine Plastiktüten mehr, das Take Away Geschirr ist aus nachhaltigen Materialien, viele Fertiggerichte wie Suppen, etc., sind in Glasbehältern abgefüllt, nicht in Plastik verpackt. Es gibt Unverpackt Läden und wie gesagt, viele Menschen sind mit dem öffentlichen Verkehr oder mit der Fahrrad unterwegs. Hier ist es spürbar und erlebbar, dass gegen die Vernichtung der Erde vorgegangen wird. Ebenfalls die Abfallbewirtschaftung funktioniert, soweit ich gesehen habe, gut und es wird alles getrennt und recycelt.
Das niedlichste Hostel – Woodah Hostel
Das Woodah Hostel in Kopenhagen ist das niedlichste, das ich bisher gesehen habe. Mit nur drei Zimmern à je ca. zehn Betten, ist es überschaubar in der Grösse. Das gefällt mir gut. Die Gastgeberinnen und Gastgeber sind, wie alle Däninnen und Dänen, sehr freundlich und kümmern sich während dem ganzen Aufenthalt wunderbar um ihre Gäste. Das Frühstück ist inklusive und es gibt frisches Roggenbrot und ein hausgemachtes Granola mit Joghurt. Das Hostel hat mir so gut gefallen, ich lasse lieber Bilder sprechen statt Worte.
Kopenhagen hat mich begeistert! Die schöne Architektur, die lieben Menschen und ihre Art zu leben, entspricht mir sehr. Für mich ist klar, dass es nicht das letzte Mal war, das ich Kopenhagen besucht habe. Bei der nächsten Reise werde ich mir ein paar Tage länger Zeit nehmen, um die Stadt noch besser kennen zu lernen. Lange war London mein Platz 1. Kopenhagen hat es jedoch geschafft, die englische Haupstadt vom Thron zu stossen und sich als meine neue Nummer 1 ihren Platz zu sichern.
Wörter, die ich gelernt habe
♦ Tak – Danke
♦ Skal – Prost
♦ Undskyld – Entschuldigung
Good to know
♦ Sprache: Dänisch
♦ Währung: Dänische Kronen
♦ Preisniveau: $$$/$$$
Musik, die ich gehört habe
♦ Modern Drift – Efterklang
♦ Riverside – Agnes Obel
♦ Fascination – Alphabeat
Highlights
♦ Nyhavn
♦ Amager Strand
♦ Food Market Torvehallerne
Traditionen
♦ Hygge
♦ Märchen von Hans Christian Andersen
♦ Essen & Trinken
Food Love
♦ Smorrebrod
♦ Zimtschnecken
♦ Roggenbrot
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