Rom – spannend anders

Was ist das Erste, das dir beim Stichwort Rom in den Sinn kommt? Das Kolosseum? Die Römer? Der AS Roma? Die Fontana di Trevi? Etwas anderes? All das und noch viel mehr macht Rom zu einer der spannendsten Städte der Welt.

Rom ist anders

Ehemaliges Zuhause von Julius Caesar ist Rom, die Hauptstadt Italiens. Und die Bezeichnung Stadt ist sehr zutreffend – Rom ist eine Grossstadt. Zwar sind hier Wolkenkratzer, Modernität und aufwendige ÖV-Lösungen Fehlanzeige, trotzdem ist Rom mit seiner Architektur, seiner Geschichte und seiner Weitläufigkeit eine Stadt. Eine Stadt, die besucht werden will. Schon wenn der Zug langsam in den Hauptbahnhof Roma Termini einfährt, wird klar: Rom ist voll mit Geschichte. Gebäude aus dem Römischen Reich mischen sich unter die neueren Bauten der Renaissance.

Kampf ums Kolosseum

Mein erster Halt führt mich zum Wahrzeichen Roms: dem Kolosseum. Obwohl ich anfangs Saison, Mitte April, da war, war der Platz vor dem Kolosseum bereits voller Tourist*innen. Wer ins Colosseum hinein und nicht den ganzen Tag mit Anstehen verbringen möchte, der/die muss sich im Voraus ein Ticket online kaufen. Ich habe mich damit begnügt, das Kolosseum von aussen zu bestaunen. Unmöglich für mich zu begreifen, dass hier vor tausenden Jahren Gladiatorenkämpfe stattgefunden haben. Gut erhalten steht die Arena stolz da und erzählt ihre Geschichte. Zu gerne wäre ich rein gegangen, aber auf das Anstehen hatte ich keine Lust. Ich wollte ja noch was anderes in Rom sehen.

Foro Romano – ein Stück Römisches Reich

Weiter geht es zum Foro Romano, welches sich unweit des Kolosseums befindet. Für alle, die schon mal in Augusta Raurica in der Schweiz waren: etwa so sieht das Foro Romano aus, einfach viel, viel grösser. Die archäologischen Schätze wurden gut erhalten und ins heutige Stadtbild integriert. Durch Statuen, Ruinen und Säulen kann im Foro Romano kostenlos spaziert werden.

Aussicht vom Momumento a Vittorio Emanuele II

Einen Steinwurf entfernt wartete ein unvorhergesehenes Highlight auf mich: das Momumento a Vittorio Emanuele II. Ich dachte bisher, dass, wenn zu Ehren von jemandem ein Monument errichtet wird, dann sei das eine Statue. Nicht so die Römer. Das Denkmal für den Vittorio ist ein ganzer Palast aus weissem Marmor. Der Grossteil kann kostenlos besichtigt werden. Über die Marmortreppen geht es hoch, vorbei an einer grossen Statue des Vittorios auf einem Pferd. Um Säulen und noch mehr Treppen hoch gelangst du auf einer Terrasse mit Blick auf ganz Rom. Atemberaubend schön. Sogar ein kleines Restaurant gibt es da, die Preise sind jedoch eher hoch. Durch das Innere des Monuments geht es dann wieder nach unten. Wer mehr über die Geschichte dieses Gebilde wissen möchte, kann für einen Eintrittspreis ins Museum.

Fontana di Trevi – wünsch dir was!

Wer in Rom ist, darf auf gar keinen Fall la Fontana di Trevi verpassen. Versteckt und eingeklemmt in engen Gässchen steht der berühmte Brunnen. Mir bisher nur von Fotos bekannt, überraschte mich dieser Ort positiv. Das einzige Problem: ich war nicht die Einzige, die sich den Brunnen anschauen wollte. Der Platz rundherum war gestossen voll. Es wurden Fotos gemacht, Leute hin und her geschubst und überteuerte Gelati verkauft. Da ich alleine war, konnte ich mich zwischen der Menschenmenge durchschlängeln, ein 10 Cent Stück in den Brunnen werfen und mir dabei was wünschen, ein paar Fotos machen und dann sofort wieder verschwinden. Es war Sonntagnachmittag. Ich gehe davon aus, dass hier immer viele Menschen sind, vor allem in der Hochsaison, aber unter der Woche und besonders früh am Morgen sollte es etwas angenehmer sein, den Fontana di Trevi zu besuchen.

Nächster Halt: Pantheon und Piazza Navona.

Das Pantheon ist ebenfalls ein Überbleibsel aus dem Römischen Reich. Ein Tempel, der als Grab für wichtige Führer diente. Von aussen kostenlos, von innen mit Eintritt zu besuchen. Anstehen inklusive.

Die Piazza Navona ist ein gemütlicher Ort. Farbige Häuschen, eine imposante Kirche, ein paar Brunnen, aus denen Wasser plätschert und viele kleine Caffés und Restaurants machen die Piazza Navona zu einem Ort, der besucht werden will.

Vatikan – Zu Besuch beim Papst

Einmal über den Fluss Tiber und schon war ich in einem anderen Land. Zumindest fast. Ein paar Minuten zu Fuss und ich erreichte über die Via della Conciliazione den Vatikan. Obwohl ich weder katholisch bin, noch mich gross für den Papst interessiere, bekam ich Gänsehaut, als ich auf den grossen Platz vor dem Petersdom trat. Ich habe auf allen meine Reisen, an den meistbesuchten Plätzen, noch nie eine solche Menschenmenge gesehen. Unglaublich wie viele Menschen den Petersdom von innen besichtigen wollen. Unglaublich. Mir war es schön genug, hier vor dem Dom zu sitzen, das prachtvolle Gebäude anzuschauen und das alles auf mich wirken zu lassen. Wer den Papst sehen will, kann jeden Mittwochmorgen um 9:30 Uhr hierher kommen und dem Papst beim Winken vom Balkon zusehen. Ich will mir nicht vorstellen, wie viele Menschen es da jeweils haben muss.

Ein Paradies, (nicht nur) wenn es ums Essen geht

Am Morgen ein Cappuccino und ein mit Pistazie gefülltes Croissant, am Mittag ein Teller Spaghetti und zum Abendessen eine hauchdünne Pizza – das ist Italien. Egal ob in Rom oder sonst wo in Italien, das Essen ist einfach anders, im positivsten Sinne. Zwischen all den Mahlzeiten findet sich immer noch Platz  für ein Gelato oder ein Cannolo. Und was wäre ein Abendessen ohne Tiramisu zum Abschluss?

Rom ist einzigartig in vielerlei Hinsicht. Am meisten beeindruckt hat mich, wie geschichtsträchtig Rom ist und wie gut erhalten die Relikte aus dem Römischen Reich sind. Um Rom richtig fassen zu können, müsste ich länger als zwei Tage hier bleiben. Für mehr Inspiration für deine nächste Italien-Reise empfehle ich dir, nebst meinem Blog, das Buch reisefrei von Luisa Helena.