Save the bees – wie wir den Bienen helfen können
Bienen – die meisten von uns kennen die kleinen gelblichen Tiere im Zusammenhang mit einem nervigen Geräusch und der akuten Angst, gestochen zu werden. Nur selten denken wir daran, wie wichtig Bienen für das Ökosystem sind und was alles passieren würde, gäbe es die eifrigen Tierchen nicht mehr. Ich hatte das Vergnügen, Heidi in Zäziwil zu besuchen. Sie ist Imkerin mit Leidenschaft und hat mir viel von ihrem Wissen weitergegeben. Es gibt so viel, was wir tun können, um den Bienen zu helfen.
Honigbienen und Wildbienen
Tatsächlich leben in der Schweiz über 600 Bienenarten. Es gibt nicht nur die Honigbienen, sondern weitere Arten, welche unter dem Oberbegriff Wildbienen zusammengefasst werden. Hummel gehören zum Beispiel zu den Wildbienen. Im Gegensatz zu den Honigbienen, welche in Völkern leben, lebt die Wildbiene meist alleine. Auch hat die Wildbiene einen kürzeren Stachel und setzt diesen viel seltener ein als die Honigbiene, welche sich bei Gefahr mit einem schmerzhaften Stich verteidigt. Beim Stich bleibt der Stachel in der menschlichen Haut stecken und die Biene überlebt ihre Verteidigung nicht. Leider sind über die Hälfte aller Wildbienenarten vom Aussterben bedroht.
Die Völker der Honigbienen können sehr gross werden. Im Sommer leben pro Kasten ungefähr 60’000 Bienen. Das Bienenvolk besteht aus einer Königin und vielen fleissigen Arbeiterbienen. Nur ganz wenige davon sind männlich, sogenannte Drohnen. Im Winter leben in einem Kasten nur ungefähr 10’000 Bienen. Sobald die Königin bereit ist für die Paarung verlässt sie das Haus und sucht sich nicht nur einen, sondern gleich mehrere passende Partner für die Fortpflanzung. Danach ist sie auf die Männchen nicht mehr angewiesen. Diese werden von den Arbeiterbienen nicht mehr gefüttert und sie müssen das Volk wieder verlassen.
Warum sind Bienen so wichtig?
Wie selbstverständlich blüht jeden Frühlings alles und jeden Sommer wachsen an den Bäumen neue Früchte. Ohne die Bienen wäre das nicht mehr der Fall. Die fleissigen Tiere fliegen von Blüte zu Blüte und sammeln dort Nektar und Pollen, den sie zurückbringen zu ihrem Volk. Während ihren Flügen übertragen sie den Blütenstaub von einer Pflanze zur nächsten und ermöglichen so die Bestäubung der Pflanzen. Ohne diesen Vorgang würden 80-90% der Früchte nicht mehr wachsen und es würde das Aussterben vieler Pflanzenarten bedeuten.
Auch wir Menschen würden darunter leiden, da es viel weniger Nahrungsmittel geben würde. Wer sich dieses Szenario genauer vorstellen möchte, dem kann ich das Buch Die Geschichte der Bienen empfehlen. Dort wird genau beschrieben, was passieren würde, gäbe es keine Bienen mehr. Das Ergebnis wäre erschreckend und eine weit verbreitete Armut würde eintreten.
Was kann ich tun?
Durch die Benützung von synthetischen Pestiziden werden viele Pflanzenarten für die Bienen gefährlich. Auf ihren Rundflügen bestäuben sie die Pflanzen und kommen so mit dem Gift in Berührung. Die Folge ist, dass sie sterben oder schwere Schäden davontragen. Es ist also wichtig, dass wir beim Einkaufen darauf achten, dass wir Gemüse und Früchte nur noch von Bio-Anbau kaufen, am besten aus der Region. Dort werden nämlich keine oder nur natürliche Pestizide eingesetzt. Das ist nicht nur für die Bienen, aber auch für uns Menschen gesünder.
Eine weitere Massnahme, die wir ganz einfach umsetzen können, ist, dass wir so viel Fläche wie möglich mit bienenfreundlichen Pflanzen bepflanzen. Wildkräuter zum Beispiel lassen sich ohne Probleme auch auf kleinen Balkonen pflanzen. Es sieht schön aus, die Kräuter können zum Kochen verwendet werden und die Bienen haben Freude daran. Wer einen Garten hat kann sich zudem informieren, welche Blumen wann gut sind für die Bienen. Im Frühling blüht es überall und die Bienen finden genug Blüten zum Bestäuben. In den wärmeren Sommermonaten jedoch, blüht nicht mehr viel. Da ist es wichtig, dass wir die fleissigen Tierchen unterstützen. Ich habe dir hier eine Übersicht zu den geeigneten Pflanzen erstellt. Am liebsten mögen die Wildbienen einheimische Pflanzenarten, keine Exoten.
März/Apri
roter Hasel, Schneeglöckchen, Krokus, Weide
Mai/Juni
Kastanie, Himbeere, Mirabelle, Lupine, Clematis, Felsenbirne, Goldlack, Indianernessel, Lavendel, Garten Geissblatt, üppige Robinie
Juli/August
Sommerlinde, üppige Robinie, Sonnenblume, Stockmalve, Wilder Wein, Garten Geissblatt, Thymian, Borretsch, Salbei, Lavendel, Indianernessel
September/Oktober
Astern, Fetthennen, Skabiosen,
Wer genug Platz hat, kann Nisthilfen für die Wildbienen bauen. Das geht ganz einfach. Am besten eignet sich Hartholz wie z.B. Eiche, Buche, Birke oder Ahorn. In dicke Scheiben lassen sich waagerechte Löcher mit einem Durchmesser von 2-10 mm bohren, welche am Ende verschlossen bleiben. Das gleiche Prinzip lässt sich mit hohlen Pflanzenstängeln umsetzen. Diese ebenfalls waagerecht aufeinanderstapeln und an einem trockenen Ort für die Bienen bereithalten.
Honig – das flüssige Gold
Wer mag ihn nicht, den Honig? Er ist süss, schmeckt absolut lecker auf dem Brot, zum Backen oder im Joghurt und er sieht einfach schön aus mit seinem goldenen Schimmer. Doch woher kommt der Honig eigentlich? Dass irgendwie die Bienen dahinterstecken, wissen, glaube ich, die meisten von uns. Aber was genau passiert beim Bestäuben der Blüten und wie entsteht daraus Honig? Die Biene sammeln den Nektar der Blüten und bringen diesen zu ihrem Volk. Dort wird er von Biene zu Biene, von Honigblase zu Honigblase, weitergegeben und dem Nektar wird so Wasser entzogen. Nachdem dieser Vorgang ungefähr acht Mal wiederholt wurde, ist der Honig fertig. Die Bienen füllen den Saft in eine Wabe und verschliessen diese mit einem feinen Wachsdeckel. Die Imkerinnen und Imker holen den Honig dann aus den Waben in dem sie die Waben in einem Schleudervorgang entleeren.
Die meisten Veganerinnen und Veganer essen keinen Honig, da er von Tieren stammt. Ich habe mit Heidi darüber gesprochen. Sie sagt, dass es, wie übrigens auch beim Kauf von Fleisch und Gemüse, immer auf die Herkunft an kommt. Es gibt Imkereien, die tragen weniger Sorge zu den Bienen und sind nur auf den Honig aus. Die Bienen ernähren sich ebenfalls von ihrem Honig und wir Menschen nehmen ihnen so ihr Essen weg. Imkerinnen und Imker, welchen das Wohl der Bienen am Herzen liegt, werden den Bienen immer genug Honig lassen und nehmen nur einen kleinen Teil den Bienen weg. Wenn es ein gutes Jahr ist und die Bienen viel ausfliegen, kann es auch mal mehr sein. Aber es wird immer geschaut, dass die Bienen selber genug haben. Darum ist auch hier wieder die Information so wichtig. Informiere dich vor dem Kauf des Honigs, woher er kommt. Am besten schaust du, wo es in deiner Nähe eine Imkerei gibt, von der du den Honig direkt kaufen kannst. Möchtest du nicht auf den Honig verzichten, so kannst du vorzugsweise einheimische Imker unterstützen.
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